Asiatisches Gesundheitsdenken unterscheidet sich fundamental vom europäischen. So betrachtet auch die traditionelle Thaimassage – als integraler Anteil der Traditionellen Thailändischen Medizin (TTM) – den Menschen als ganzheitliches Wesen. Körper und Geist können nicht voneinander getrennt werden. Nur in einem gesunden Körper kann sich der Geist frei entfalten – und ein ausgeglichener Geist wiederum bedingt körperliches Wohlgefühl. Der Ausgleich von Körper und Geist, von Physis und Psyche, werden stets angestrebt. Auch die authentische Thai Massage wirkt deshalb nicht nur auf die verspannte Muskulatur, sondern bringt auch geistiges Wohlbefinden mit sich. Ein ausgeglichener Geist ist einerseits entspannt, andererseits aber auch aktiviert. Dasselbe gilt für den gesunden, ausgeglichenen Körper. Es plagen ihn keinerlei Verspannungen – dennoch ist er voller Energie, um den Alltag und mehr zu bewältigen. Moderne Studien geben der Sichtweise einer unauflösbaren psychosomatischen Verbindung Recht. Seelisch-geistiges Leid schadet der körperlichen Gesundheit, während körperliche Vorgänge wiederum auch die Gefühle steuern.
Das Prinzip körperlicher und geistiger Einheit kennt jeder aus eigener Erfahrung. Schmerzt beispielsweise der Kopf, geht auch die Laune in den Keller. Hat man geistigen Stress, verspannt sich automatisch der Körper. Verspannungen und Unausgeglichenheiten, ja: jegliche Art von Krankheit, rührt nach Ansicht asiatischer Heilsysteme vom gestörten Fluss der Lebensenergie Chi her. Diese fliesst beim gesunden – also entspannten und angenehm aktivierten – Menschen ungehindert durch den Körper. Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen sorgen dafür, dass dieser natürliche Fluss ins Stocken gerät. Aus diesem Grunde liegt ihre Heilung darin, die Energieblockaden aufzulösen. Die thailändische Medizin kennt ein ausgeklügeltes System ungezählter Energiebahnen, die den menschlichen Körper durchziehen. Vor allem die Hauptenergiebahnen werden in die Massagebehandlung einbezogen. Hierbei stimuliert der Therapeut sogenannte Energiepunkte, die sich auf neuralgischen Stellen der Energiebahnen befinden. Diese Punkte lassen sich als eine Art Schranke imaginieren, welche den Energiefluss ermöglichen, verlangsamen oder gar stoppen. Funktioniert der Energiepunkt fehlerfrei, fliesst die Energie.
Körperliche Aspekte der traditionellen Thai Massage
Die aus Schweden stammende Massage, die in Europa praktiziert wird, löst vor allem muskuläre Verspannungen. Dazu wärmt sie zunächst die Muskulatur auf und behandelt dann mit bestimmten 0Knet- und Streichbewegungen gezielt jene Stellen, die schmerzen. Auch die traditionelle Massage nach Thai Art kennt die Arbeit an der Muskulatur und im tiefen Bindegewebe. Vor allem aber widmet sie sich den Energieblockaden. Die Energiepunkte, an welchen der Energiefluss ins Stocken geraten ist, werden mittels Akupressur stimuliert. Akupressur bedeutet Druckpunktmassage. Diese kann man sich im Grunde vorstellen wie Akupunktur ohne Nadeln – dafür aber mit Ganzkörpereinsatz. Nicht nur die Finger des Therapeuten kommen zum Tragen, auch Ballen und Daumen. Darüber hinaus arbeitet der Therapeut bei der Massage nach Thai Art auch mit Ellenbogen und Füssen, also mit seinem Eigengewicht. Dies ist für Europäer zunächst eine ungewohnt dynamische Massageform; noch dazu wird sie als intensiver erlebt als die schwedische Massage.
Die Stimulation der Energiepunkte, die auch als „Marmapunkte“ bezeichnet werden, hat konkret messbare körperliche Auswirkungen. Durch ihre Aktivierung werden Blutzirkulation und Lymphfluss angeregt. Eine gesteigerte Durchblutung – etwa in der überlasteten Muskulatur – versorgt den Körper schneller mit körpereigenen Abwehr- und Reparaturzellen. Der Muskelschaden wird schneller repariert. Auch transportiert eine angeregte Durchblutung mehr Sauerstoff in den Muskel. Ein erhöhter Lymphfluss wiederum sorgt dafür, dass Schadstoffe schneller abtransportiert werden. Dazu gehören auch Proteinansammlungen aus geschädigten Muskelzellen. Auch Stoffwechselabfallstoffe, die im normalen Leben anfallen, werden mit der Lymphflüssigkeit abtransportiert. Je schneller und besser diese fliesst, desto gründlicher werden Schadstoffe ausgeschwemmt. Damit kann auch die Energie ansteigen, denn ein Zuviel an Schadstoffen macht müde und schlapp. Bei der traditionellen Massage nach Thai Art werden auch die Gelenke mit sanfter Rotation behandelt. Hierdurch kommt es zu einer erhöhten Produktion von Gelenkflüssigkeit, welche wiederum eine bessere Beweglichkeit bedingt.
Geistige Aspekte der traditionellen Thai Massage
Die allgemeine Anregung wirkt sich sogar bis in die einzelnen Organe aus, die besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Auch der Geist profitiert. Nicht grundlos wird die Thai Massage auch bei uns im Chiida Spa gegen Zivilisationsbeschwerden wie Erschöpfung oder psycho-emotionale Überlastung eingesetzt. Sogar ernste Beschwerden wie ein Burnout können durch eine authentische Massage nach Thai Art gelindert werden. Die Thaimassage baut Stress ab und beruhigt das Nervensystem. Zum einen aktiviert sie die Selbstheilungskräfte des Körpers und wirkt damit ausgleichend, harmonisierend und vitalisierend. Dank des natürlichen Zusammenspiels fliessender Bewegungen und kurzer Druckbewegungen entsteht eine tiefe Entspannung, die einen körperlichen wie geistigen Erholungsprozess einleitet. Diese nachhaltige Entspannung ist medizinisch messbar. So wird der Cortisol-Spiegel deutlich gesenkt. Cortisol ist das sogenannte Stresshormon. Bei andauernder Stressreaktion kommt es zu einem Cortisolüberschuss. Dieser könnte nur durch eine urzeitliche Reaktion von Angriff oder Flucht abgebaut werden. Im modernen Alltag wird Cortisol nicht nachhaltig abgebaut.
Zu hohe Werte bedingen jedoch Beschwerden, die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Schlafstörungen reichen. Der Thai Massage geling es, den Cortisolspiegel auf natürliche Weise zu senken. Nach einer Thaimassage wiederum steigt das Glückshormon Serotonin im Körper messbar an. Dieses sorgt nicht nur für innere Ruhe und Zufriedenheit, sondern dämpft auch negative Gefühle und Ängste aller Art. Gleichzeitig aktiviert die Thaimassage den Parasympathikus. Dieser sogenannte Ruhe- und Erholungsnerv verlangsamt den Herzschlag und nimmt die Spannung aus den Gefässen. Innere Spannungen und Ängste lindert sie durch Deaktivierung des Sympathikus, welcher als Kampf- oder Fluchtnerv gilt. Das Hirn wird dank der traditionellen Massage-Techniken in den angenehmen Zustand zwischen Schlaf und Wach versetzt, bei dem die Alphawellen dominieren. Dieser tiefgreifende Erholungsprozess kann wochenlang nach der Thai Massage anhalten. Dennoch wird empfohlen, sich anfänglich etwa zweimal pro Woche der Thai Massage zu unterziehen. Hat sich der Körper daran gewöhnt, können die Intervalle ausgedehnt werden.






